Vanlife in Norditalien: Türkisfarbenes Meer, leckere Pizza und leere Strände
Nach einigen Tagen in Deutschland sind wir nun wieder eine Woche auf den Straßen Europas unterwegs. Die jetzige Etappe führt uns zunächst durch Italien. Wie wir unsere nun dreizehnte Woche im VW Bus gemeistert haben und ob wir das Reisen vermisst haben, erfahrt ihr im folgenden Reisebericht zum Vanlife in Norditalien.
Nach schönen Tagen bei unseren Familien und Freunden in Deutschland fiel der Abschied trotz der tollen Zeit nicht schwer. Hat uns doch die Sonne Italiens gelockt und die Vorfreude auf die neue Etappe war riesengroß. Vom Bodensee aus startend ging es über die Schweiz nach Italien – wie immer ohne großen Plan. Die erste Nacht haben wir in Parma verbracht, welches mit einer wunderschönen Altstadt einen ganz besonderen Charme versprühte. Hier haben wir uns die ersten sizilianischen Erdbeeren des Jahres schmecken lassen. Auch die Orangen können mit denen aus Spanien mithalten.
Das Meer hat uns jedoch zu sehr gefehlt und somit haben wir schnell den Weg an die adriatische Küste gesucht. Zudem haben uns die Stellplätze im Inland nicht sehr gefallen. In Frankreich, Spanien und Portugal gab es weit mehr kostenfreie Versorgungsstellen für Camper, als hier in Italien. Auch die Qualität und Quantität der Stellplätze lässt im Norden leider zu wünschen übrig. Das Vanlife in Norditalien hatte damit einen ersten Dämpfer erhalten. Ein Grund mehr also der Sonne entgegenzufahren. Um diese Weg allerdings anzutreten, stellt sich hier täglich die Frage nach der Maut. In Spanien beispielsweise verliefen die Strecken meist so parallel, dass wir nicht weiter drüber nachdenken mussten und uns das Geld lieber gespart haben. Die Italiener sind hier “cleverer”, denn nicht selten fährt man doppelt so lang auf der mautfreien Straße.
Da wir nun am Meer angekommen sind und uns die Landschaft hier deutlich besser gefällt, werden wir die mautfreien Straßen nun jedoch auch bevorzugen. Bei unserem Stopp in Ancona hatten wir einen tollen Blick über den Hafen und einen Teil der Stadt. Der Parkplatz lag an einer Kathedrale und war für zwei Nächte unser Zuhause. Hier haben wir auch unsere erste italienische Pizza genossen und sogar noch ein Dessert gratis dazu bekommen.
Es gilt sich hier wieder an eine neue Kultur zu gewöhnen und im Land anzukommen. Sofort sympathisch waren uns die Tankstellen, welche einfach nur Diesel und Benzin anbieten. In den Ländern bisher gab es immer mindestens sechs verschiedene Kraftstoffe, welche man zunächst übersetzen und identifizieren musste. In Italien kann mit dem übersichtlichen Angebot nichts schief gehen. Die Fahrweise der Italiener ist jedoch gewöhnungsbedürftig. Von Tempolimits und Sicherheitsabständen wird hier nicht viel gehalten, das machen die Autofahrer hier auch deutlich. Die Fußgängerüberwege mit Zebrastreifen sind hier auch nur als Empfehlung anzusehen und als Fußgänger muss man hier sehr aufpassen, denn es hält niemand an. Dennoch sind wir noch in keine wirklich gefährliche Situation geraten.
Vanlife in Norditalien: Glitzerndes Wasser und türkisfarbenes Meer
Der erste längere Ausflug in die Natur hat uns zu den “zwei Schwestern” geführt. Die Felsformationen sollen schon 12o Millionen Jahre alt sein und ragen mit einer hellen Farbe aus dem türkisblauen Meer. Von hier aus haben wir zum ersten Mal die wahre Schönheit der italienischen Küste wahrgenommen. Bei strahlendem Sonnenschein glitzert das Wasser in so unglaublich tollen Farbtönen.
Der erste Supermarktbesuch ist ebenso eine spannende Sache in einem neuen Land. Wie sind die Preise? Was gibt es so? Kann man sich gut verständigen? Die erste und einzige Hürde gab es im Bäckerbereich des Marktes. Wir haben uns normal angestellt und gewartet bis wir drankommen, als uns ein regelmäßiges Klingeln aufgefallen ist. Mit einem Blick über den Verkäufer war klar, woher es kam. Man muss vor dem Anstellen in der Schlang eine Nummer ziehen, welche dann mit einem Gong aufgerufen wird. Selbst in einem übersichtlichen Bereich mit ohnehin nur einem Verkäufer und einer Hand voll Kunden, sollte so alles geordnet ablaufen. Beim nächsten Besuch in einer Bäckerei, wie man sie auch aus Deutschland kennt, das selbe Schauspiel mit dem Nummer ziehen. Andere Länder, andere Sitten.
Unser aktueller Stellplatz gefällt uns am besten von allen in Italien. Wir stehen auf einem kleinen Parkplatz am Rande einer Kleinstadt, direkt am Strand. Dank der Nebensaison und dem abgebauten Parkautomaten entfallen sogar die Gebühren. Es gibt Einkaufsmöglichkeiten und der Ort wirkt zumindest ein wenig belebt. Denn auch hier in Italien sind wir oft auf ähnliche Geisterorte wie in Spanien gestoßen. Wir freuen uns auf das weitere Vanlife in Norditalien und natürlich auch auf den Süden des sympathischen Landes.
Die Reiseberichte:
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Vanlife Camargue: Vom französischen Flachland bis nach Spanien
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Vanlife Valencia: Die Reise vom historischen Barcelona bis Valencia
Vanlife in Spanien: Unser Weg von El Saler bis Santa Fe
Vanlife in Andalusien: Die Strecke von Granada bis Gibraltar
Vanlife Andalusien: Von Tarifa bis Minas de Riotinto
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Vanlife in Nordspanien: Steile Küsten und einsame Stellplätze im Winter
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3 Kommentare
BG
Es ist schön, von Euch wieder etwas zu lesen.
Lisl
Hattet ihr nie Probleme, wenn ihr z.B. an einer Kathedrale steht und das Schlafdach geöffnet habt? Ich meine, dass ihr des Platzes verwiesen werdet, weil es ja offensichtlich ist, dass ihr im Fahrzeug schlaft.
Laura
Nein, wir hatten nie Probleme.:)
Wir haben uns immer unauffällig verhalten und an solchen Plätzen selbstverständlich keine Stühle oder ähnliches aufgestellt und auch nicht unbedingt im offenen Bus gesessen. Erst zum Abend hin haben wir das Dach aufgestellt oder haben “undercover” im unteren Bett geschlafen.