Vanlife auf der Peloponnes: Sandstrände und tolle Stellplätze
Die Wochen 18, 19 und 20 unseres Vanlifes lassen sich perfekt in einem neuen Reisebericht zusammenfassen. Aufgrund der andauenden und verlängerten Ausgangssperre im Land beschränkt sich unser Aktionsradius weiterhin. Wir sind zwar geografisch gesehen ein ganzes Stück vorwärts gekommen, halten uns aber weiterhin an die Regeln und bewegen uns nicht weit von unserem Bus weg. Was wir in den letzten drei Wochen erlebt haben, erfahrt ihr im folgenden Reisebericht zum Vanlife auf der Peloponnes.
Bevor es jedoch auf die griechische Halbinsel Peloponnes ging, haben wir noch weitere Tage in der Bucht bei Thisvi verbracht. Hier waren wir insgesamt sechs Nächte und haben damit einen neuen “Rekord” unserer Standzeit aufgestellt. Aufgrund der Ausgangssperre möchten wir uns zukünftig so wenig wie möglich auf den Straßen aufhalten und die Stellplätze ein wenig länger genießen. Dank unserer momentanen Ausstattung im Bereich Wasser und Strom können wir im VW T6 autark leben.
Bevor wir endgültig auf die Halbinsel gefahren sind, haben wir noch einen Abstecher auf eine Landzunge am Golf von Korinth gemacht. Die Bucht in Alkiona haben wir nur gefunden, weil wir falsch abgebogen sind. Hier haben wir dann gleich wieder mehrere Tage an einem netten Kiesstrand gestanden. Hier wurden wir auch von Deutschen angesprochen, mit denen wir uns sehr nett unterhalten haben. Auch hier wurde uns wieder Hilfe in Form vom Auffüllen unserer Wassertanks angeboten.
Einen weiteren Stopp haben wir bei Loutraki eingelegt. Ein abgelegener Parkplatz direkt am Meer hat uns schon einen Blick auf die Stadt Korinth gegeben. Die starke Sonne hat sich für eine erfrischende Dusche am Bus nahezu angeboten. Auch hier sind wir wieder mit Einheimischen in Kontakt gekommen. Generell werden wir nach einem selbstverständlichen Grüßen oft von den Spaziergängern angesprochen und in ein Gespräch verwickelt. Die Griechen sind sehr interessiert und immer freundlich.
Der Kanal von Korinth war den Stopp auf jeden Fall Wert. In der aktuellen Zeit fällt der Besuch jeglicher Sehenswürdigkeiten aus. Umso schöner war es diesen atemberaubenden Kanal zu sehen, welcher den Saronischen Golf mit dem Golf von Korinth verbindet. Er verkürzt den Seeweg für Schiffe rund um die Peloponnes so um rund 330 Kilometer. Die Felswände mit einer Höhe von bis zu 79 Metern sind wirklich beeindruckend. Nicht weit vom östlichen Ende des Kanals haben wir uns einen Stellplatz bei Kalamaki gesucht. Direkt am Wasser in einem kleinen Pinienwald haben wir, bewacht von zwei Straßenhunden, zwei Nächte verbracht.
Vanlife auf der Peloponnes: Schakale und Saharasand
Die schlechte Wetterprognose für die nördliche Halbinsel hat uns dann dazu gebracht, direkt den Süden anzusteuern. Der erste Stopp bei Pylos hat uns in die Nähe eines wunderschönen sichelartigen Strandes geführt. Hier haben wir nach Einbruch der Dunkelheit Schakale bellen und jaulen hören. Sie rufen so ihr Rudel zur Jagd zusammen. Die Pfotenabdrücke im sandigen Boden waren ein weiterer Beweis für die griechischen Wildhunde. Die angrenzenden Salzseen und der einsetzende Regen haben unserem Auto dementsprechend zugesetzt. Nach zwei Nächten sind wir nur wenige Kilometer weitergezogen.
Und dort stehen wir auch heute noch in der Nähe des Ortes Gargaliani. Direkt am Strand in einer Sackgasse parken wir seit nun fast einer Woche und fühlen uns sehr wohl. Das Rauschen des Meeres und der Sandstrand direkt vor der Tür des Bullis, ist der perfekte Inbegriff vom Vanlife auf der Peloponnes. Auch wenn unser schwarzer Bus zunehmend von feinem Saharasand bedeckt wird, gefällt es uns sehr gut. Zudem haben wir hier nette Einheimische kennengelernt, welche aus Österreich kommen. Ilse und Lui wohnen seit 15 Jahren unweit von hier und haben uns nicht nur einen vollen Wassertank beschert, sondern uns auch mit Gas, Bio-Oliven, selbst eingelegten Kapern und Kaffee versorgt. Zudem haben wir an einem Nachmittag bei ihnen am Haus viel über die griechische Natur, die Menschen und das Leben im Land erfahren.
Diese Momente zählen zweifelsfrei zu den wertvollsten auf unserer Reise, denn dieser Austausch geschieht in keinem Pauschalurlaub im Hotel. Mit ihren über 40 Jahren Erfahrung zur Peloponnes konnten sie uns auch noch einige Tipps mit auf den Weg geben. Die frischen Zitronen aus ihrem wunderschönen Garten werden wir zu Sirup verarbeiten. Und unser neues Wissen zu wildem Spargel und Co. werden uns noch lange an sie erinnern. Nach einem kleinen Einkauf im Nachbarort sind wir wieder zu dem Platz zurückgekehrt und werden hier noch einige Tage verbringen. Die Wetterprognosen sind hervorragend, so können wir die Sonne hier in vollen Zügen genießen.
Reiseberichte aus Griechenland:
Vanlife in Griechenland: Gute Versorgung für Camper und nette Einheimische
Vanlife in Westgriechenland: Atemberaubende Meeresfarben auf Lefkada
Vanlife auf dem griechischen Festland: Delfi und der Golf von Korinth
5 Kommentare
BG
Danke für interessanten Bericht mit den herrlichen Natur- und Landschaftsbildern.
Alexander
Hallo ihr beiden!
Ich bin grade über euren Blog gestolpert. Wir haben ebenfalls einen VW California, allerdings in weiss 🙂 und sind eigentlich jedes Jahr ein oder zwei mal in Griechenland damit unterwegs. Dieses Jahr hat uns allerdings die Corona Krise einen Strich durch die Rechnung gemacht. Es hätte anfangs April los gehen sollen, über Albanien, Meteora, Delphi runter auf den Peloponnes und dann zurück über Athen nach Milos, auf Kreta und ganz im Süden auf die Insel Gavdos. Letztere ist unser absoluter Geheimtipp wenn man die Ruhe und absolute Einfachheit sucht, ein Paradies auf Erden aber auch mit Tücken. Manchmal kommt man nicht mehr so schnell von der Insel runter, weil die Fähren nicht mehr fahren, entweder sind sie kaputt, der Kapitän ist krank oder feiert grade die Hochzeit seiner Tochter und wenn das alles nicht zutrifft, ist Starkwind. Griechische Inseln sind generell immer für Überraschungen gut.
Eure Bilder sind der Hammer und wir wären auch so gerne da und würden die Füsse und vielleicht auch den Kopf ins Meer strecken. Aber wir dürfen uns nicht beklagen, wir wohnen ja direkt am Bodensee und haben es auch ganz schön!
Anyway… ein Bild ist mich richtiggehend Angesprungen: Wie um alles in der Welt macht ihr im Bulli so leckere Pizza??? Oder war die gekauft?
Ich würde mich freuen, von euch zu hören und wünsche euch viel Spass an der Sonne!
Liebe Grüsse
Alex
Laura
Hi Alex,
vielen Dank für deinen netten Kommentar und die Tipps. Wir sind sicher nicht das letzte Mal in Griechenland und werden deine Orte mit auf die Liste fürs nächste Mal setzen! Wir sind auch total beeindruckt von der Gastfreundschaft und der Natur, einfach herrlich. In der kommenden Woche kommen dann noch Temperaturen von über 30 Grad dazu, da kommt die Nähe zum Meer gerade recht 😉
Die Pizza machen wir selbst 🙂 Einfach einen gewöhnlichen Hefeteig ansetzen und in eine heiße Pfanne mit ein wenig Olivenöl geben. Wenn sie unten braun ist, dann umdrehen und belegen. Im Anschluss mit Deckel zu ende garen – fertig! Drauf kann natürlich alles, was man so mag, hier sind trotz Pfanne eigentlich keine Grenzen gesetzt.
Der schöne Bodensee ist auch ein Teil unserer Heimat und erster Anlaufpunkt nach unserer geplanten Rückreise. Wir freuen uns schon sehr auf ein Eis am See!
Viele Grüße
Laura und Aaron
Christian
Wunderschön ✨eure Impressionen aus GR! Wir waren in der Zeit in Portugal im Van unterwegs. War oft überfüllt und schwer noch so einsame und vor allem sichere Plätze zu bekommen. Erlebten auf einem bezahlten& vollbesetzten Parkplatz in Portugal einen versuchten Überfall und andere kriminelle Versuche von Banden.
Ja da wären wir lieber so wie ihr innGR gewesen aber das holen wir nach!!Leider entsprach der Hype von Vanlifern über PT nicht ganz der Wahrheit.
Laura
Hallo Christian,
das hören wir über Portugal leider immer wieder. Seit 2020 haben sich die Regelungen für die Möglichkeit zum Freistehen dort auch drastisch geändert und Vanlifer sind nicht mehr gern in Portugal gesehen. Wir hatten zum Jahreswechsel 2019/2020 dort noch echt Glück.
Mit Griechenland macht ihr auf jeden Fall nichts falsch und wir werden mit Sicherheit auch noch ein drittes Mal dorthin fahren. Es gibt einfach so viel zu entdecken und die Gastfreundschaft ist wirklich überragend.
Ich wünsche euch diese Erfahrung sehr!
Liebe Grüße
Laura