Vorbereitungen für ein sorgenfreies Vanlife
Bevor es auf eine Vanlife-Tour geht, muss einiges geplant und organisiert werden. Dies bezieht sich auf lange Trips, aber auch kurze Urlaube mit dem Van, Bus oder Camper müssen durchdacht sein. Ich gebe euch im folgenden einen Überblick, an was man bei langen Trips so denken muss und bin natürlich auch offen für eure Ergänzungen zum sorgenfreien Vanlife.
Die Planung für ein Vanlife von längerer Dauer umfasst viele Themen und sollte sorgfältig durchdacht sein. Es genügt hier nicht einen beispielhaften Tag zu nehmen und zu schauen, was man in der Wohnung so braucht. Das Einpacken von Gegenständen ist hier nämlich der kleinste Aspekt. Natürlich ist alles noch abhängig wo man für wie lange mit welchem Gefährt unterwegs ist. Wir gehen nun von einem Vanlife von mindestens drei Monaten im Ausland aus.
Miete und Versicherungen – Wohnung aufgeben? Versicherungen kündigen?
Wenn man von einer Reise von mindestens drei Monaten ausgeht, kann man sich schon mal Gedanken über den Verbleib der Wohnung machen. Möchtest du unbedingt in deine Wohnung zurückkehren, kannst du dir mit dem Einverständnis deines Vermieters oder deiner Vermieterin einen Zwischenmieter suchen. Dazu musst du lediglich deine persönlichen Sachen ausräumen und dafür einen Lagerplatz finden. Bei dieser Option bist du allerdings zeitlich gebunden, denn nach Ablauf des Zeitraums muss wieder eine Übergabe stattfinden. Die neu gewonnene Flexibilität in deinem Vanlife musst du dann für diesen Moment aufgeben.
Eine weitere Option ist es, deine Wohnung komplett aufzugeben. In großen Ballungsräumen wirst du sicher keine Schwierigkeiten haben deine Wohnung inklusive aller Möbel an einen Nachmieter zu übergeben. Bei wenig Hab und Gut lohnt sich oft auch ein Einzelverkauf deines Inventars – so kannst du oft mehr Geld verlangen. Hierbei ist es wichtig, die Kündigungsfrist deines Mietvertrages einzuhalten – oft sind dies drei Monate. Mit einem Nachmieter bist du auch hier wieder viel flexibler, du findest solche Personen auf den gängigen großen Plattformen. Privat habe ich sehr gute Erfahrungen mit Facebook-Gruppen aus der entsprechenden Region gemacht. Häufig lohnt es sich auch seine Pläne im Bekanntenkreis oder aber bei den Arbeitskollegen anzusprechen. Nach dem Motto “Ich kenne wen, der jemanden kennt” findet sich häufig auf diese unkomplizierte Weise ein Nachmieter.
Ist die Wohnung so gut wie Leer und quasi kein Hausrat mehr vorhanden, wird dir sicher die nächste Geld-Ausgabequelle auffallen – die Hausratversicherung. So wertvoll sie bei einer neuen Einrichtung ist, so sinnlos ist sie, wenn du auf vier Rädern unterwegs bist. Viele Versicherungen bieten ein Sonderkündigungsrecht an, wenn die Vertragsgrundlage – also die Wohnung – wegfällt. Hast du dich mit einem Nachmieter also auf einen kurzfristigen Zeitpunkt der Übergabe geeinigt, so informiere deine Versicherung schnellstmöglich darüber. In diesem Zuge ist es auch wichtig andere bestehende Versicherungen zu checken, abzuschließen oder zu kündigen. Hier ein paar Inspirationen:
- Privat-Haftpflichtversicherung: Bist du im Ausland unterwegs, dann checke den Umfang der versicherten Leistungen und passe diesen eventuell an.
- Auto-Versicherung: Auch hier gilt, bist du im Ausland unterwegs, buche entsprechende Leistungen direkt beim Versicherer hinzu oder schließe eine zusätzliche Mitgliedschaft in einem Automobilclub ab, um auch im Ausland bei Pannen oder Unfällen ausreichend geschützt zu sein.
- Krankenversicherung: Wenn du eine goldene Kreditkarte besitzt, so hast du einen Auslandsreise-Krankenschutz für einen bestimmten Zeitraum. Meist sind dies 60-90 Tage. Große Versicherungsgesellschaften bieten auch taggenaue Absicherungen zu günstigen Preisen an. Lass es hier bitte nicht “drauf ankommen”.
Ab auf die Straße – an alles gedacht?
Habt ihr nun alle Formalitäten geklärt, so kann die restliche Organisation des Trips Fahrt aufnehmen. Zur Routenplanung und Ausrüstung wird es nochmal einen separaten Artikel geben. Beim Camping Zubehör gebe ich euch in einer eigenen Kategorie immer wieder Inspirationen und Tipps. Einen weiteren Punkt möchte ich jedoch noch ansprechen. Auch wenn man nicht online arbeitet, so ist es doch trotzdem gut und hilfreich wenigstens mit dem Smartphone oder Tablet Mails zu checken oder abends einen Film zu streamen. Um sich nicht in jedem Land eine separate SIM-Karte mit jeweiligem Datentarif anschaffen zu müssen, lohnt es sich diesen in Deutschland schon auszuwählen und die Flexibilität zu genießen.
Ein entsprechender Datentarif nach jeweiligem Nutzungsverhalten erspart viel Sucherei nach länderspezifischen Paketen. Viele Anbieter haben auch europaweit eine gute bis sehr gute Netzabdeckung und lassen euch auch in den höchsten Bergregionen Italiens eure Lieblingsserie schauen. Aufpassen müsst ihr lediglich bei Aufenthalten ab vier Monaten. Eine deutsche Gesetzesregelung gibt den Netzfunkanbietern nämlich ab einem Aufenthalt von drei Monaten im Ausland das Recht, erhöhte Gebühren zu verlangen. Nach drei Monaten bekommt ihr von eurem Mobilfunkanbieter eine Aufforderung sich in den nächsten vier Wochen in ein deutsches Netz einzuwählen, bevor diese Gebühren fällig werden. Es empfiehlt sich also immer mal wieder ein Stop im Heimatland – die Eltern und Freunde freuen sich bestimmt auch. 🙂