Vanlife in Andalusien: Die Strecke von Granada bis Gibraltar
Es ist Mitte Dezember und unsere sechste Woche im VW Bus ist vorüber. Die Weihnachtszeit zieht komplett an uns vorbei und wir genießen die Sonne in Südspanien. Ein Highlight hat in dieser Woche das nächste gejagt und unzählige Eindrücke wurden gesammelt. Im folgenden Beitrag erfahrt ihr mehr über das Vanlife in Andalusien.
Begonnen hat die Woche mit einem Abstecher nach Granada. Auch hier haben wir uns in einer Stadt voller wunderschöner Architektur wiedergefunden. Die Festung Alhambra haben wir natürlich ebenso besucht. Nach einem Tag in der Stadt, hat es uns wieder in die Ruhe gezogen und wir sind zu einer weiteren heißen Quelle in der Nähe gefahren. Wie im letzten Bericht angesprochen, werde ich über diese Naturwunder einen gesonderten Beitrag schreiben. In der Nähe haben wir auf einem zentral gelegenen Parkplatz die Nacht verbracht. Die Vielzahl an spanischen Campingfahrzeugen hat uns überrascht. Unsere Hamburger Nachbarn haben uns dann von einem nationalen Feiertagswochenende berichtet. Die geselligen Spanier treffen sich mit ihren Wohnmobilen und feiern in großen Runden. So auch am nächsten Stopp an einem Stausee.
Das Vanlife in Andalusien ist sehr vielfältig und so haben wir wieder den Trubel gesucht und Málaga angesteuert. Es ist eine wunderschöne Stadt mit vielen historischen Gebäuden und grünen Parks. Hier haben wir auch unsere ersten spanischen Tapas genossen. Der berühmte Sonnenuntergang über der Kulisse der Stadt war atemberaubend. An vielen Ecken des Berges tummelten sich die Menschen, um den besten Moment mit den schönsten Farben einzufangen. Unser Bus hat direkt um die Ecke geparkt. Statt also den ganzen Weg wieder in die Stadt zu laufen, konnten wir nach Einbruch der Dunkelheit schnell “nach Hause”.
Vanlife in Andalusien: Facettenreiche Städte mit viel Historie
Auf dem Weg nach Marbella haben wir in einem kleinen Ort angehalten und am Parkstreifen am Strand übernachtet. Die Ruhe außerhalb der Saison kam uns hier wieder zu Gute. Am Strand wurden die Duschen nicht abgestellt, was wir natürlich sofort genutzt haben. Auch die Wasservorräte kann man hier super wieder auffüllen. Im Mini-Supermarkt haben wir mal wieder einen Deutschen getroffen. Es ist immer wieder spannend sich über Routen, Stellplätze und Intentionen loszufahren auszutauschen.
Marbella war ein weiteres Highlight auf unserem bisherigen Trip. Mit niedrigen Erwartungen an die Touristenhochburg der Reichen und Schönen sind wir dorthin gefahren. Die Schönheit der Stadt hat uns jedoch sehr schnell überzeugt. Wir sind uns aber auch hier sicher, dass es an unserem Besuch außerhalb der Saison liegt. Die Promenade ist wunderbar angelegt und äußerst gepflegt. Die Strände sind feinsandig und weitläufig. Bei wunderbaren 22 Grad und Sonnenschein haben wir dort einen wunderschönen Tag verbracht.
Mein persönliches Highlight hat sich dann am folgenden Tag abgespielt. Bevor wir am Freitagvormittag nach Gibraltar fahren wollten, haben wir uns einen Stellplatz in der Natur gesucht. Die Anfahrt war unspektakulär und verlief durch einen Ort. An einem Parkplatz nah am Strand sind wir dann in eine Art Feldweg eingebogen und schon nach wenigen Metern standen zwei wilde Pferd am Wegrand. Sofort musste das Auto zum Stehen kommen und ich habe mich meinen Lieblingstieren vorsichtig genähert. Etwas weiter zu unserem späteren Stellplatz haben wir eine weitere Gruppe von drei Pferden gesehen. Bis zum nächsten Tag sind die Tiere immer wieder sehr nah gekommen und haben sich beim Grasen nicht stören lassen. Einmal haben sie direkt vor unserem Bus gestanden – ein absoluter Traum!
Am nächsten Morgen haben wir uns wie geplant am Vormittag auf den Weg Richtung Gibraltar gemacht. Die Parksituation vor der britischen Grenze war sehr ernüchternd und nur mit Glück haben wir eine Lücke gefunden. Die Grenzkontrollen verliefen unproblematisch und so konnten wir über die Start- und Landebahn des Flughafens den britischen Boden betreten. Unser Weg führte natürlich in Richtung des berühmten Berges – zu Fuß. Viele historische Überreste aus dem zweiten Weltkrieg konnten besichtigt werden. Ein weiterer Höhepunkt waren aber die freilebenden Berberaffen. Man konnte sie in Ruhe beobachten und natürlich fotografieren. Zusammen mit dem Ausblick vom erklommenen Berg ein wunderbares Motiv.
Nach vielen Kilometern in den Städten und an Stränden, fallen wir in der sechsten Woche Vanlife mit müden Füßen ins Bett. Viele positive Eindrücke gilt es wieder zu verarbeiten. Mit der Halbzeit unserer ersten Etappe erreichen wir fast pünktlich die Atlantikküste und freuen uns schon sehr auf Portugal. Das Vanlife in Andalusien zeigt sich weiterhin von der besten Seite und wir können keine negativen Punkte aus der Zeit hier nennen.
Neue Erkenntnisse:
- Städtische Parkplätze am Wochenende sind keine gute Idee
- Wir sind dankbar für nicht abgestellte Strandduschen im Winter
- Britisches Hoheitsgebiet am Zipfel von Spanien war uns vor Reiseantritt nicht bekannt
- Der Allradantrieb ist mittlerweile nicht mehr wegzudenken
Die Reiseberichte:
Vanlife in Frankreich: Von Deutschland bis nach Marseille
Vanlife Camargue: Vom französischen Flachland bis nach Spanien
Vanlife Katalonien: Die malerische Landschaft von Figueres bis Cambrils
Vanlife Valencia: Die Reise vom historischen Barcelona bis Valencia
Vanlife in Spanien: Unser Weg von El Saler bis Santa Fe
Vanlife Andalusien: Von Tarifa bis Minas de Riotinto
Vanlife an der Algarve: Die Südküste Portugals im VW Bus
Vanlife Westküste Portugal: Hohe Wellen, viel Wind und gutes Essen